OIB Academy, Steffen Sutter et al.
Letzte Aktualisierung: 18. Oktober 2020
In seinem Buch „A Force For Change: How Leadership Differs From Management“ vertrat der Harvard-Professor John P. Kotter die These, dass Manager Verwalter sind, Leader hingegen Visionäre.
In einer Gegenüberstellung sieht das dann etwa so aus:
Manager:
Dagegen die Leader:
Mal ehrlich: Wer will da noch ein „verstaubter“ Manager sein? Die Führung der so porträtierten „Leader“ wirkt im Vergleich geradezu „genial“.
In der Folge brach dann auch in der Business-Szene eine gewaltige Leadership-Welle aus. Mehr oder minder wissenschaftliche Bücher wurden über Leadership geschrieben. Die Beraterbranche hatte ein neues Schlüsselthema gefunden.
Aber auch das Management in den Unternehmen folgte diesem neuen Trend. In Heerscharen wurden Leadership-Kurse gebucht. Es galt ja, sich glaubhaft vom althergebrachten Manager zum modernen Leader zu transformieren. Geniale Führung dank Leadership – ein Hype war geboren.
Diese Unterscheidung liegt vor, wenn man Führung gleich Management setzt. Ausserdem ist der Ausdruck „Führer“ geschichtlich vorbelastet.
Andererseits: Es wird auch heute von „Führungspersonen“ oder „Führungskräften“ gesprochen. Das bedeutet, der Begriff „Führung“ ist auch heute noch durchaus aktuell.
Peter Drucker hat hierzu mal eine gute Definition geliefert: „Die einzige Definition eines Leaders ist die einer Person, der Andere folgen.“
Dann gibt es aber keinen Unterschied mehr zwischen Führung und Leadership. In der Tat gibt es auch viele Autoren, die das englische Leadership mit dem deutschen Wort Führung gleichsetzen.
Also: Will man das englische Leadership auf deutsch übersetzen, geschieht dies am besten mit der Bezeichnung „Führung“. D.h. wir werden hier im folgenden die Begriffe Leadership und Führung synonym verwenden.
Wenn nur das Beste gut genug sein soll, dann müsste man die sogenannte „Charismatische Führung“ als Leadership-Maximum bezeichnen. Schauen wir mal, was es mit dem Begriff der Charismatischen Führung auf sich hat (aus dem Lexikon der Psychologie, zum Teil leicht modifiziert):
Charismatische Führung lässt sich, an ihren Wirkungen orientiert, allgemein als „ungewöhnlich erfolgreiche Führung“ definieren. Dieser ungewöhnliche Erfolg der Führung wird in der Regel getragen von einer gemeinsamen Vision, die die Führungsperson verkörpert und vermittelt und der sich die Geführten verpflichtet fühlen.
Die Verpflichtung schließt die Bereitschaft zu persönlichen Opfern und zum Zurückstellen eigener Interessen zugunsten der gemeinsam geteilten Vision ein. Was unter Umständen speziell für die Führer gilt und in engem Zusammenhang mit deren Glaubwürdigkeit steht (Vorbildfunktion der Führung). Die Vision wurzelt in den Werten und Überzeugungen von Führenden und Geführten und weist die Richtung in eine besonders erstrebenswerte Zukunft.
Im Gegensatz zur formalen Führung, die sich größtenteils der hierarchischen Positionsmacht des Führenden bedient, entsteht charismatische Führung durch die Person des Führers und ihrer Wirkung auf die von ihm Geführten. Charismatische Führung ist ein Phänomen, das sich aus der Interaktion von Führern und Geführten ergibt.
Die wissenschaftliche Beschäftigung mit charismatischer Führung reicht zurück bis zu Max Weber, der die Wirkung charismatischer Führer auf soziale Probleme, gesellschaftlichen und organisationalen Wandel analysiert hat. Verschiedene Studien haben versucht, Merkmale der charismatischen Führer herauszuarbeiten.
Dabei wurde vor allem deren Ausdauer einer herausfordernden Aufgabe gegenüber, ihre Fähigkeit, wichtige Motive bei ihren Anhängern wachzurufen (z.B. Leistungsmotiv), ihre hohe Bereitschaft zur Risikoübernahme, ihr Vertrauen und ihr Interesse an den Geführten betont.
Die beziehungsstiftenden Fähigkeiten charismatischer Führer scheinen besonders hoch ausgeprägt zu sein. Diese Merkmale der charismatischen Führer wirken auf Werte, Motive und Selbstverständnis der Geführten.
Für die verstärkte Beachtung von Persönlichkeitseigenschaften als Determinanten der Führung spricht auch die Reaktivierung der Forschung zur charismatischen Führung in jüngerer Zeit. Allerdings sollte hier bedacht werden, dass derartige Ansätze keineswegs als Rückfall in die simplen monokausalen Erklärungsansätze der klassischen personalistischen Führungstheorie darstellen.
Sie rückten zwar die Persönlichkeit des Führenden in das Zentrum ihrer Betrachtung. Sehen aber das Charisma nicht als ein überdauerndes und situationsunabhängiges Merkmal wie z.B. die Intelligenz.
Sondern als ein Konstrukt, das sich in ganz bestimmten Situationen (z.B. einer Krise) in ein bestimmtes Verhalten der Führenden übersetzt (z.B. sinngebend). Um dann bei (z.B. hilflosen) Geführten über den Prozess der Identifikation mit dem Führenden zum Effekt der gesteigerten Motivation bei der Arbeit zu führen.
Was für tolle Eigenschaften! – Zählen wir diese mal auf und ergänzen sie mit einem selbst gewählten, anderen Ausdruck, dann kann man hindurchsehen und dahinter auch das Negativbild der charismatischen Führung erahnen:
Wer Augen hat, zu sehen… So betrachtet liegt die charismatische Führung nicht in der Person des charismatischen Führers bzw. der charismatischen Führerin. Sondern in der Person oder sagen wir es anders: Im Bedürfnis der Geführten. In deren Zuschreibung einer charismatischen Führung an Ihren auserwählten und idolisierten Führer oder Führerin. Wobei klar sektenhafte Züge zu erkennen sind.
Bei dieser Sicht mag es etwas erstaunen, dass die reaktivierte Forschung zur charismatischen Führung zwar mittlerweile den situativen Aspekt charismatischer Führung hervorhebt. Also nicht mehr im Sinne einer Eigenschaftstheorie forscht.
Andererseits das Zentrum dieser Forschung immer noch beim Führer bzw. der Führerin liegt. Statt die Geführten und deren Bedürfnis nach charismatischer Führung in den Mittelpunkt zu rücken.
Um es an einem Beispiel aufzuzeigen: Wie konnte Adolf Hitler zum idolisierten Führer einer ganzen Nation werden? Aufgrund seiner herausragenden Persönlichkeitseigenschaften?
Wohl kaum. Viel interessanter ist hier die Frage: Was für ein nationales Bedürfnis muss vorhanden gewesen sein, dass ein Typ wie Adolf Hitler mit seinen verqueren Botschaften auf einen derart fruchtbaren Boden stiess?
Nun, das ist kein Geheimnis. Der den Deutschen nach dem ersten Weltkrieg von den Siegermächten diktierte Versailler Vertrag wurde in vielen Teilen der deutschen Bevölkerung als demütigend empfunden. Die deutsche Volksseele konnte dies nicht überwinden.
Dann kam Adolf Hitler mit unter anderem seiner Theorie der Herrenrasse. Was für eine Befreiungsbotschaft! Ein Held war geboren, der geniale Führer maximus schlechthin!
Der Rest ist Geschichte. Aber die Überleitung ist gegeben: Warum brauchen wir eigentlich solche Helden? – Egal ob sie sich im Nachhinein als Lichtfiguren herausstellen (wie zum Beispiel die aktuelle Fan-Literatur um den verstorbenen Steve Jobs von Apple). Oder eben als finstere Charaktere wie ein Adolf Hitler.
Egal ob Held, Anti-Held oder tragischer Held: Sobald einer Person oder einer Figur das Attribut „Held“ oder „Heldin“ zugeschrieben wird, handelt es sich um eine aussergewöhnliche Erscheinung.
Hier finden wir auch schon eine erste Attraktivität des Heldentums oder des Heldenseins: Die Aussergewöhnlichkeit. Denn wie heisst es so schön? – „Alles andere ausser gewöhnlich.“
Als weitere Attraktivität von Helden oder Heldinnen ist zu nennen, dass sie über irgendwelche ungewöhnlichen Fähigkeiten oder Kräfte verfügen. Die es ihnen erlauben, Situationen zu überstehen, denen gegenüber wir Normalos chancenlos wären.
Als nächstes braucht ein Held bzw. Heldin ein Drama – eine herausfordernde Situation. Denn ohne wäre ja keine erkenntliche Profilierung des tätigen Heldentums möglich. Ein Kinofilm über Superman im Töpferkurs wäre wohl kein Kassenschlager…
Insgesamt lässt sich damit schon einmal feststellen, dass Helden resp. Heldinnen eines sicherlich versprechen: Abenteuer. Sie erfüllen damit stellvertretend eine tiefe Sehnsucht in uns nach einem abenteuerliche, spannenden Leben in einer zunehmend durchorganisierten, funktionalen Gesellschaft.
Stellvertretend deshalb, weil ein Abenteuer ja immer auch das Risiko einer Niederlage in sich trägt. Aber dank ihrer speziellen Fähigkeiten und Kräfte haben unsere Helden und Heldinnen ja die ausserordentliche Möglichkeit, auch schwierigste Situationen mit Erfolg zu meistern.
Dies macht es den Helden und Heldinnen, in noch grösserem Masse natürlich den sogenannten Superhelden und Superheldinnen mit entsprechenden Superkräften, natürlich einfacher als uns gewöhnlichen Menschen, gefährliche, aber spannende Wagnisse einzugehen.
Was dabei auffällt: Auch komplexe Probleme werden generell (super-) heldisch gelöst: Am Schluss steht immer ein Kampf (das besagte Drama) mit mehr oder minder digitalem Ausgang: Unser Held oder unsere Heldin gewinnt – oder verliert.
Diese Einfachheit der Problemlösung in einer zunehmend komplexeren Welt ist ein weiterer Grund für die Attraktivität von Helden und Heldinnen. Wer in unserer modernen Lebens- und Arbeitswelt hätte sich nicht schon zwischendurch manchmal gewünscht, mit einem einfachen „Hau drauf und Schluss“ alle damit einhergehenden Probleme in den Orbit zu verbannen.
Nebenbei bemerkt: Meine Lieblingsfigur des Marvel-Heldenuniversums in diesem Zusammenhang ist das grüne Starkkraft-Monster Hulk. In obigem Bild links zu entdecken. Nicht sehr intelligent, ewig mies gelaunt und aufgrund seiner überlegenen physischen Kraft tatsächlich alle seine Probleme genau so lösend. Eine herrliche Persiflage!
Doch leider ist der Hulk nicht mehr nur eine Fiktion mit seinem speziellen Charme als Persiflage. Sondern in der politischen Realität angekommen.
Ob ein Hulk Donald Trump in den USA, Boris Johnson in Grossbritannien, Jair Bolsonaro in Brasilien oder sonst einer der aktuellen populistischen „Hulk“-Führer: Sie alle umgibt eine atemberaubende Abenteuerlichkeit in Verbindung mit einfachen Lösungsrezepten.
Eine der schönsten Stilblüten in pukto einfache Rezepte hat sicherlich Donald Trump angesichts der globalen Coronakrise geboten: „Es wird einfach verschwinden“. Na dann können wir uns ja alle beruhigt zurücklehnen. Taucht ein unlösbares Problem auf, sich einfach an Trumps Worte der uneingeschränkten Weisheit erinnern: „Es wird einfach verschwinden.“
Für einfache Gemüter ist das eine verführerische Kombination: Heldenhaft wirkende Stärke (zumindest in der Selbstdarstellung), tösende Abenteuerlichkeit und einfache Lösungsrezepte in einer komplexen Welt. Die Trumps, Johnsons und Bolsaneros sind die Rattenfänger der heutigen Zeit. Vor allem nehmen sie ihrem Gefolge das eigene Denken ab. Eine sehr spezielle Art „genialer Führung“. Nur leider ganz ohne Genie.
Denn dazu haben Sie ja ihre einfachen Botschaften, welche sie je einfacher umso lauter und intensiver verkünden. An jeden, der sie hören will. Oder auch nicht.
Das Ganze hat durchaus propagandistische Züge. Ihre Anhängerschaft verliert angesichts dieser Dauerberieselung an einseitiger Information den Blick für jedwelche objektive Realitäten.
Sie stumpft ab und steht vollkommen im Banne ihrer Führer oder Führerinnen. Diese werden dabei zu regelrechten Super-Gurus hochstilisiert und lassen sich das gerne gefallen. Ihr Wort wird zur unreflektierten und unwidersprochenen Wahrheit. Wie angenehm.
Bei dieser Art sektenhafter Führung kann es keine zweite bzw. keinen zweiten geben neben dem verehrten Leader bzw. der verehrten Leaderin. Sein/ihr Wort ist Gebot. In den Augen ihrer Fans sind sie einzigartig.
Diese Form der Führerschaft ist elitär, mysteriös und nicht skalierbar. Es ist eine Neuauflage der absolutistischen Auffassung des französischen Sonnenkönigs Louis XIV: „L’état, c’est moi“ (der Staat, das bin ich).
Das kann funktionieren. Hat prinzipiell aber nichts mehr mit Demokratie, mündiger Gefolgschaft und einer weitherum vorhandenen, stufengerechten Führungskompetenz in Organisationen zu tun. Alles läuft auf die Person an der Spitze eines solchen Führungssystems zu und hängt von dieser ab. Der Erfolg des gesamten Systems steht und fällt mit dem Erfolg seines „Leaders maximus“ bzw. seiner „Leaderin maxima“.
Nachdem das altbekannte Thema Führung also vom Management abgegrenzt worden ist und in der weiteren Folge dann möglichst charismatisch sein sollte bis hin zu seiner eigenen Pervertierung als absolutistische, elitäre Super-Guru Kompetenz wurde es Zeit für eine Gegensicht.
Dem internationalen Managementberater und ehemaligem St. Galler Professor Fredmund Malik ist es zu verdanken, dass das fast schon zum Schimpfwort verkommene „Management“ wieder rehabilitiert wurde. In seinem Buch „Führen Leisten Leben“ setzt er dem homo oeconimicus den homo effecticus gegenüber.
Damit setzt Malik eine neue Messlatte an: Nicht der berauschende Strahlemann (oder -frau) -Effekt „genialer“ Leader oder Leaderinnen sei der Massstab. Sondern die Effektivität ihres Handelns. D.h. ob ihr Handeln effektiv brauchbare oder sogar hervorragende Ergebnisse hervorbringt.
Damit kommen aber auch die schon totgesagten Manager und Managerinnen wieder ins Spiel. Denn auch ihr Handeln, wenn auch vielleicht nicht so effekthascherisch wie die selbst postulierten oder zugeschriebenen Grosstaten kommunikativer Super-Gurus, kann durchaus zu beeindruckenden Resultaten führen.
Malik rückt die bescheideneren Manager / Managerinnen und ihr unverzichtbar wertvolles Tun wieder ins Scheinwerferlicht der Aufmerksamkeit. Mit Recht. Denn wir wir alle wissen: Nicht die Pharaonen haben die Pyramiden gebaut. Sondern ihre Baumeister und tausende von Arbeitskräften.
Mit Malik kehrt wieder ein wohltuender Pragmatismus in die Führungsdiskussion ein. Gemessen an der Handlungseffektivität ihres Tuns, können Leadership, Führung und Management als im Kern dasselbe betrachtet werden.
Bedeutet: Ein effektiver Manager / Managerin in wird wenn für die Zielerreichung nötig natürlich auch Leadership-Kompetenzen einsetzen. Um die beauftragten Mitarbeiter und Mitarbeiternnen zu motivieren, für Identifikation mit dem Unternehmen, dem Team und dem eigenen Tun sorgen und ein gutes Arbeitsklima zu schaffen.
Umgekehrt wird ein effektiver Leader / Leaderin auch keine Probleme haben, sich in die „Niederungen des Managements“ hinab zu lassen. Arbeitsberichte und Statistiken lesen, Probleme persönlich vor Ort anschauen, konkrete Führungsanweisungen geben und sonstige nötige, operative Tätigkeiten vornehmen.
Damit entzaubert Malik gerechtfertigt den abgehobenen Nymbus eines entrückten, kaum noch fassbaren Leadership-Mysteriums und sorgt wieder für eine sinnvolle Bodenhaftung. Denn wie Malik richtigerweise darlegt: Wir alle haben Leadership- alias Führungs- alias Managementkompetenzen. Geniale Führung ist out weil unnötig.
Wir sorgen für unsere Familien, planen, steuern und gestalten unseren Privat- und Arbeitsbereich. Unabhängig davon, ob wir in irgendeiner Organisation eine Kaderposition innehaben oder nicht. Wir behandeln Probleme, Ziele und Themen (sog. thematische Führerschaft bzw. inhaltlicher Lead). Wir gestalten unsere Beziehungen, formen unsere Zukunft, führen nötige Veränderungen herbei und organisieren („managen“) den Alltag.
Nach Malik haben wir alle also Führungskompetenzen. Nicht nur ein paar wenige, vermeintliche Überflieger. Malik macht Führung wieder zum Allgemeingut. Was nur recht ist.
Wenn Führung ein Allgemeingut ist, dann haben wir alle schon gewisse Führungserfahrungen aus unserer eigenen, persönlichen Praxis. Dies darf uns ruhig einmal bewusst sein. Führung ist keine Geheimwissenschaft, kein Buch mit sieben Siegeln. Man braucht kein Genie zu sein um zu führen.
So betrachtet, kommt echte Führung aus der Praxis. Bei der Führungslehre spricht man daher auch von einer empirischen, d.h. aus der Erfahrung geborenen Wissenschaft. Dies im Gegensatz zu sogenannten exakten Wissenschaften wie z.B. der Mathematik und den Naturwissenschaften. Bei denen mit rechnerischen Modellen präzise, unverrückbare Erkenntnisse angestrebt werden.
Bei den empirischen Wissenschaften geht es dagegen methodisch um Inhalte wie den erwähnten Erfahrungswerten, best practices, erklärenden Modellen, statistischen Auswertungen und dergleichen, um zu sogenannten wahrscheinlichen Erkenntnissen zu kommen. Man versucht, nach bestem Wissen und Gewissen zu hilfreichen, praktikablen Aussagen zu kommen.
Die Führungslehre als empirische Wissenschaft versucht, genau solches zu erreichen. Aber ist das eine brotlose Kunst, oder hat das Ganze auch einen praktischen Wert?
Das Problem bei individuellen (Führungs-) Erfahrungen ist eben, dass es individuelle Erfahrungen sind. D.h. sie sind für sich alleine gestellt nicht verallgemeinerbar und nicht übertragbar. Auch können sie von ganz unterschiedlicher Qualität und nur für spezielle Situationen gültig sein.
In Kollektiven brauche ich aber einen Konsens, was eine qualitative, gute Führung ist – oder auch nicht. Deshalb gibt es in gut organisierten Unternehmen auch sogenannte Führungsrichtlinien. Diese sollen genau so einen Konsens dokumentieren.
Zur Erstellung eines solchen Führungs-Konsens sind natürlich Rückgriffe auf die Führungslehre hilfreich. Das ist ihr Wert.
Wenn es aber schon eine etablierte Führungslehre gibt, dann ist Führung lehr- und lernbar – für alle! Führung hat dann zwar nicht mehr viel mit einem „magischen“ Leadership zu tun, sondern eher etwas mit Methodik, Techniken und Wissen. Aber es ist dadurch auch (wieder) demokratisch und nicht elitär nur Einzelnen vorbehalten.
Oder anders gesagt: Führung ist endlich wieder ein erlernbares Handwerk.
Trotz dieser ermutigenden Botschaft treffe ich in meiner Praxis als Dozent immer wieder Studierende, die zwar alle Voraussetzungen für die Übernahmen von Führungsverantwortung mitbringen. Aber dennoch davor zurück schrecken.
Dabei werden Argumente ins Feld geführt wie:
Auffallend dabei: Gegen die Führungsübernahme werden vor allem Konfliktpotenziale im zwischenmenschlichen Bereich angeführt. Als ob die Führungsaufgabe vor allem aus dem Management von Untergebenen bestehen würde.
Das ist eine falsche Sichtweise. Die Hauptsache bei der Führung ist nicht das people management. Sondern das Management eines Themas, also eine Gestaltungs- und Steuerungsfunktion. Mit Hilfe im und durch ein Team.
Deshalb der Titel zu diesem Abschnitt: Können Sie sich vorstellen, einen Garten zu gestalten? Das ist nämlich das eigentliche Führungsthema.
Dass Sie dabei eventuell auch Hilfe von Dritten brauchen – Beratung in Gärtnereien oder bei einem Gartenbau-Architekten oder einer Gartenbau-Architektion, mithelfende Familienmitglieder oder anderweitige Arbeitskräfte, Lieferanten von Erde und Pflanzen usw. – kommt mit der Aufgabe einher. D.h. ja, wenn Sie das Thema „ich gestalte einen Garten“ führen, dann gibt es auch eine personelle Führungskomponente. Sie ist aber nicht die Hauptsache, sondern wie gesagt nur eine Komponente, ein Mittel zum Zweck, die nicht wirklich im Zentrum der Führungsbetrachtung stehen sollte.
Wenn Sie sich also überlegen, ob Sie eine Führungsaufgabe übernehmen wollen, denke Sie zuerst an das Thema selbst: Würde es Sie reizen, das gebotene Thema zu gestalten? Z.B. ein interessantes Projekt zu übernehmen, einen Prozess zu optimieren, eine Abteilung zu organisieren? Oder eine Forschung oder Entwicklung zu managen? Ein konkretes Problem zu lösen oder Ziel zu erreichen?
DAS ist die Hauptsache bei der Übernahme einer Führungsposition: Ihr Gestaltungswille bei einem speziellen Thema. Das Management von Mitarbeitenden ist dabei wie gesagt nur eine Komponente.
Obwohl das Management von Mitarbeitenden nur eine Komponente der gesamten Führungsaufgabe ist, können hier natürlich durchaus einige Stolpersteine liegen. Zur Professionalisierung des persönlichen Führungsverhaltens gehört entsprechend auch, sich um diesen Aspekt der Führung zu kümmern.
Hier bietet die Schweizerische Vereinigung für Führungsausbildung SVF Unterstützung. Sie hat die Wichtigkeit einer professionellen Führungsausbildung in der Schweiz erkannt und zu Ihrem Fokus gemacht.
Dazu hat sie eine zweckdienliche Organisation auf die Beine gestellt und Wegleitungen zu verschiedenen Führungsaus- und -weiterbildungen geschaffen. An denen sich Bildungsinstitute wie die OIB Academy orientieren können zur Verfassung eigener, zu den offiziellen Abschlüssen der SVF hinführenden Lehrgängen.
Das Leadership-Zertifikat SVF ist DER Einstiegskurs in die Führungsaus- und Weiterbildungen des SVF. Dabei sind die Eintrittsbarrieren bewusst niedrig gehalten worden.
Einerseits erkennbar an den Zulassungsbedingungen. So stehen die Modulabschlüsse zu den Leadership-Zertifikatsprüfungen SVF grundsätzlich allen interessierten Personen offen.
Andererseits auch erkennbar an den Modulen „Schriftliche Kommunikation“ und „Kommunikation & Präsentation“. Hier erhalten auch z.B. ursprünglich fremdsprachige Studierende die Möglichkeit, ihre kommunikativen Fähigkeiten auf- und auszubauen. Führung ohne Kommunikation ist ja ein Ding der Unmöglichkeit.
Die einzelnen Modulen in der Gesamtschau:
Ich-Kompetenzen:
Kommunikation & Führung:
Mit den Modulen der Ich-Kompetenzen wird die Selbstreflexion über sich und das eigene Arbeitsverhalten gefördert.
Die Module zu Kommunikation & Führung fördern einerseits wie schon erwähnt die kommunikativen Fähigkeiten der Studierenden. Andererseits auch die sozialen Fähigkeiten hinsichtlich Konfliktmanagement und Führungsaufgabe.
Insgesamt liegt damit ein sinnvolles Package vor für den Einstieg in die praktische Führungslehre.
Bei der OIB Academy hatten wir schon lange in Planung, auch einen Lehrgang Leadership-Zertifikat SVF anzubieten.
Aber erst im Sommer 2020 konnten wir auch eine unseren Ansprüchen genügende Fachkraft gewinnen zur personellen Besetzung des geplanten Lehrgangs. Erst dann hat alles zusammen gepasst.
Weil wir das Glück hatten, ohne Vorlasten den Lehrgang von der grünen Matte weg konzipieren zu können, ist dabei einer der aus unserer Sicht modernsten und effizientesten Kurse entstanden, die aktuell auf dem schweizerischen Bildungsmarkt zu diesem Thema erhältlich sind. Zum Nutzen sowohl der Studierenden als auch ihrer Arbeiter/innen.
Welche Leitgedanken uns bei der Kursgestaltung geleitet haben, können Sie spannend in unserem Newsbeitrag vom 16. Oktober 2020 nachlesen. Tipp: Lesen lohnt sich.
Sind Sie sich trotz all der Informationen in diesem Artikel nicht über ihre Eignung zur Führungskraft sicher, machen Sie unseren Selbst-Test.
Zu guter Letzt geht es hier direkt zu unseren ausgeschriebenen Lehrgänge Leadership-Zertifikat SVF.
OIB Academy
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