22. Januar 2015
Ein Bericht der NZZ vom 14.1.2015 geht der Frage ‚Berufslehre oder Gymnasium?‘ nach. Das Fazit aufgrund von Studien, Arbeitgebern und Bildungsforschern: Beide Wege sind vergleichbar gute Pfade für die Karriere. Entscheidend ist die Weiterbildung nach Lehre oder Gymnasium.
Dieses Untersuchungsergebnis mag verblüffen. Weil oftmals gedacht wird, für eine wirkliche Karriere käme eigentlich nur der gymnasiale Weg mit einem anschliessenden, universitären Studium in Betracht. Scheinbar und zur Erleichterung vieler Eltern ist dem aber nun nicht wirklich so – oder nicht mehr. Man kann gemäss der Untersuchung auch sehr gut über eine Lehre gehen und sich dann permanent fortbilden. Die Durchlässigkeit unseres heutigen, modernen Bildungssystems erlaubt solche Entwicklungspfade und Karrierewege.
Für Eltern kann diese Kenntnis von hoher Wichtigkeit in Bezug auf ihre Kids sein. Denn nicht alle Kinder entwickeln sich schulisch gleich schnell. Manche sind von Anfang an in der Schule immer vorne dabei. Andere brauchen länger, um den notwendigen Ehrgeiz zu entwickeln, die erforderlichen schulischen Leistungen zu erbringen, um weit vorne mitmischen zu können. So dass bei letzteren oftmals die Lehre der richtige Weg nach der obligatorischen Schulzeit ist. Danach können sie sich immer noch weiterbilden. Ohne Nachteile für ihre Karriere, wie wir nun wissen.
Was tun nach der obligatorischen Schule? Ist die Berufslehre zu Recht immer noch der Königsweg – oder geht man doch gescheiter ins Gymnasium? Die Frage sorgt unter Eltern wie unter Bildungspolitikern immer wieder für Emotionen. Mit dem steigenden Anteil von Akademikern (welche die Güte der Berufslehre nur aus der Theorie kennen) und von Ausländern (welche das Schweizer Berufslehresystem vielleicht nicht einmal in der Theorie kennen) steigt seitens der Eltern tendenziell der Druck in Richtung Gymnasium.
Studienergebnisse sowie Rückmeldungen von Arbeitgebern und Bildungsforschern zeigen aber eindeutig, dass beide Wege vergleichbar sind. Ebenso klar wird, dass für den beruflichen Erfolg nicht die Weichenstellung für die Berufslehre oder für das Gymnasium entscheidend ist, sondern die Weiterbildung danach. Sowohl die Berufslehre als auch die Matura oder ein Studium sollten nur ein Etappenziel sein, denn wirklich entscheidend für die berufliche Laufbahn ist das, was dann noch folgt, also die Weiterbildung.
Auch hier scheint weniger entscheidend zu sein, in welchem Bildungsbereich die Weiterbildung absolviert wird, sondern viel mehr, dass es sich um anerkannte Abschlüsse handelt. Kurzseminare oder Kurse ohne anerkannten Abschluss können zwar inhaltlich interessant und qualitativ ebenfalls gut sein, im CV und damit für die berufliche Laufbahn sind sie aber kaum von Bedeutung. Hier fallen vorwiegend anerkannte Abschlüsse ins Gewicht. Abschlüsse also von renommierten Hochschulen oder praxisorientierte, eidgenössisch anerkannte Abschlüsse der höheren Berufsbildung. In einigen Branchen oder Berufsbildern ist es gar aussichtslos, ohne einen solchen anerkannten Abschluss eine bestimmte Funktion oder Stufe übernehmen zu können, so beispielsweise bei Wirtschaftsprüfern, im Rechnungswesen oder auch im HR-Umfeld.
Der lesenswerte NZZ-Artikel bestätigt und untermauert somit ganz klar die Trends und Entwicklungen, die sich in diesem Bereich in den letzten Jahren zunehmend herauskristallisiert haben.
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